Handysucht erkennen

Handysucht – Die unterschätzte Krankheit der modernen Zeit

In der heutigen Zeit hört man das Wort “Handysucht” immer wieder und einige von uns kennen sogar Personen, bei denen die Handyabhängigkeit unübersehbar ist. Ob die exzessive Smartphone Nutzung als eine Suchtkrankheit anerkannt werden kann, wird in europäischen Ländern momentan noch diskutiert. In Ländern wie China, Japan und Südkorea wird die Handysucht bzw. Smartphone-Sucht hingegen schon seit längerem als Gesundheitsrisiko angesehen und auch als Krankheit anerkannt. Sie gilt als eine Suchtkrankheit, die von einem Facharzt, in den genannten Ländern, diagnostiziert werden kann.

Nun stellt sich natürlich die Frage, ab welchem Stadium der Handynutzung man von einer Handysucht sprechen kann und wie man erkennt, dass jemand anderer oder man selbst eine Smartphoneabhängigkeit entwickelt hat. Jeder, oder fast jeder von uns, würde sagen, “mich betrifft die Smartphone-Sucht nicht”. Man sollte sich jedoch auch die Frage stellen, ob man wirklich für einen längeren Zeitraum auf das Smartphone verzichten kann. Ein Selbstversuch schadet nicht: Versuchen Sie mal für eine gewisse Zeit ohne Ihr Handy auszukommen und schauen Sie, wie lange Sie es schaffen. Gescheiterte Versuche die Handynutzung zu reduzieren, könnten ein Indikator für eine Handyabhängigkeit sein und sollten nicht ignoriert werden.

Hinweis
Hierbei ist es natürlich wichtig den freizeitlichen Konsum zu beachten und nicht den generellen Smartphone-Konsum. Da das Handy auch häufig für Arbeitszwecke genutzt werden kann oder beispielsweise für schulische Zwecke, sollte man in solchen Fällen unterscheiden zwischen nötigem Smartphone-Gebrauch und freizeitlichem Gebrauch.

Handysucht – Die unterschätzte Krankheit der modernen Zeit

Mögliche Symptome sowie Verhaltensmerkmale bei Handysucht

Zu den möglichen Verhaltensmerkmalen und Symptomen der Handysucht gehört u. a. Folgendes:

  • Nervositätserscheinungen, wenn bspw. die Mitnahme des Handys vergessen wurde oder der Handyakku leer ist. Dies kann sogar in extremfällen Angst und/oder Panik bei den Betroffenen auslösen.
  • Gereiztheit, aggressives Verhalten und Niedergeschlagenheit, wenn der Zugang zum geliebten Handy verwehrt bleibt.
  • Vernachlässigung von Interessen und Hobbys, durch die ständige Handynutzung.
  • Soziale Distanz und weniger Zeit für die Freunde, weil man sich lieber dem Smartphone widmet.
  • Heimliche Nutzung des Smartphones, damit andere Personen den häufigen Handykonsum nicht bemerken und einem die Sucht unterstellen.
  • Kontrollverlust des Handykonsums, der zu einem zwanghaften Gebrauch wird.
  • Anstieg der Handykosten, im Speziellen verbunden mit der Spielsucht bezüglich Onlinespielen.

Die Smartphone-Sucht bzw. die Handysucht wird auch mit der Internetsucht verbunden. Zum Beispiel das ständige Präsent sein in sozialen Medien, wie Facebook oder Instagram, ist im Besonderen bei jungen Menschen einfach Hipp und eine stete Präsenz in den sozialen Netzwerken wird von den Gleichaltrigen häufig erwartet. Dabei bemerkt man jedoch selten, dass über den Tag verteilt viele Stunden dafür investiert werden, um über aktuelle Ereignisse informiert zu bleiben und dann schnellstens eine Reaktion oder einen Kommentar abgeben zu können. Wenn jemand das innerliche Bedürfnis hat, nonstop erreichbar zu sein und häufig bis dauernd seine Nachrichten auf dem Smartphone checkt, ist das schon ein starkes Zeichen dafür, dass eine Art von Handysucht vorhanden ist. Bei Schülern kann man beispielsweise die Smartphone-Sucht auch durch einen schulischen Leistungsabfall erkennen. Wenn die Gedanken des Schülers auch im Unterricht, um die Handynutzung kreisen, kommt der Schüler beim Unterrichtsstoff nicht mit. In verschiedenen Studien wurde auch festgestellt, dass insbesondere schüchterne Personen besonders anfällig für Handysucht sind. Menschen die von Angesicht zu Angesicht kaum ein Wort wechseln können, kommunizieren meist verstärkt über Social Media Kanäle permanent mit anderen Personen. Ihre Schüchternheit legen sie bei der Kommunikation über elektronische Medien einfach ab, da ihnen die Technik eine gewisse Anonymität verleiht und diese Persönlichkeiten sind dann häufig sogar die Hauptakteure in Chat-Gruppen.

Ebenso gibt es körperliche Anzeichen, welche die exzessive Handynutzung zur Folge hat, die man an sich selbst und an anderen beobachten kann. Wenn man bei der Nutzung des Smartphones Schmerzen in den Handgelenken und/oder Nackenschmerzen verspürt, sollte man wegen der eigenen Gesundheit dringend seinen Handykonsum herunter fahren. Auch eine gewisse Hibbeligkeit, die sich bei betroffenen Personen auf unterschiedliche Arten zeigen kann, ist ein mögliches Anzeichen für eine Smartphone-Sucht.

Fazit zu der Handysucht

Man kann schon sagen, dass die Handysucht eine unterschätzte Krankheit der modernen Zeit ist. Damit auch Betroffene die notwendige Hilfe von einem Facharzt erhalten können, muss die Smartphoneabhängigkeit als diagnostizierbare Krankheit anerkannt werden. Beispielhaft dafür sind da einige wenige Staaten, in denen die Handysucht als Gesundheitsrisiko gilt und die betroffenen Mitbürger die notwendige Hilfe erhalten können.