Corona-Warn-App

Die Corona-Warn-App in Deutschland: Nützliche Informationen rund um die App

Erst kürzlich wurde die Corona-Warn-App für ganz Deutschland in den App Stores von Android und iOS Geräten kostenlos zum Download bereitgestellt. Die App wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) angeboten und wurde im Auftrag des Bundes von den Großunternehmen SAP und Telekom entwickelt. Die Bundesregierung hat einiges an Zeit und Geld investiert, um eine Warn-App auf den Markt zu bringen, die zur Eindämmung der Corona-Pandemie beitragen kann. Diese App soll den Nutzer darüber informieren können, ob man mit Menschen in Kontakt getreten ist, die mit dem Coronavirus infiziert sind. Das Ganze läuft auf freiwilliger Basis, niemand ist dazu gesetzlich verpflichtet, die Corona-Warn-App zu benutzen. Wie genau die App allerdings funktioniert, welche Risiken es gibt bzw. welche Fragen noch offen stehen, erfahren Sie hier bei uns.

Die Corona-Warn-App warnt hilft die Pandemie einzudämmen.

Funktionsweise und Risiken der Corona-Warn-App sowie offene Fragen

Die Funktionsweise der Warn-App

Die momentan nur innerhalb Deutschlands (bald auch international mit anderen Tracing-Apps) funktionierende Corona-Warn-App dient dazu, dass man als Nutzer der App Informationen darüber erhält, dass man auf eine mit Covid-19 erkrankte Person getroffen ist. Sobald ein Infizierter die Bestätigung erhalten hat, dass dieser den Virus in sich trägt, bekommt derjenige einen QR-Code zum Einscannen (von einem Testlabor) oder eine TAN zum Eingeben (von einer Telefon-Hotline) in die Corona-Warn-App. Nachdem dies von der betroffenen Person getan wurde, bekommen diejenigen Nutzer der Warn-App einen Bescheid, die mit der entsprechenden Person zusammen getroffen sind.

Funktionieren tut das ganze System folgendermaßen: Jedes Smartphone, auf dem die Corona-Warn-App heruntergeladen wurde, kommuniziert mit den anderen Smartphones in seiner Umgebung, die ebenfalls die App drauf gespielt haben. Kommunizieren tun die entsprechenden Smartphones mittels Bluetooth-Signalen, über die, innerhalb eines Zeitraums von etwa zweieinhalb bis fünf Minuten, mehrere Identifikationsnummern (IDs) ausgetauscht werden. Diese IDs sind anonymisiert, um keine privaten Daten des Nutzers zu übertragen, und werden mehrfach in der Stunde neu generiert. Bekommt ein Nutzer irgendwann die Mitteilung, dass er mit einem Infizierten in Kontakt getreten ist, kann sich derjenige beispielsweise selbst in Quarantäne begeben und sich bei einem offiziellen Labor testen lassen, wo man dann eventuell auch mit Priorität berücksichtigt wird. Weitere detaillierte Informationen über die Corona-Warn-App erhalten Sie bspw. im folgenden Beitrag der Marbacher Zeitung: Was die App leisten kann: Wie die Corona-Warn-App funktioniert.

Die Risiken beziehungsweise die offenen Fragen zu der Warn-App

Generell sollen die anonymisierten Identifikationsnummern stets dezentral auf den Mobilgeräten der App-Nutzer gespeichert werden. Bei infizierten Personen, welche in der Warn-App den QR-Code eingescannt oder die TAN eingegeben haben, werden deren anonymisierten IDs automatisch auf zentralen Speicherplätzen aufgelistet. Somit kann jedes Gerät sozusagen die eingehenden IDs mit denen in der Liste befindlichen abgleichen. Dieser Abgleich wird wiederum nur auf den Smartphones der Warn-App-Nutzer stattfinden.

Durch das dezentrale Speichern der persönlichen Daten auf den eigenen Geräten soll der Datenschutz jedes Einzelnen gewährleistet sein. Allerdings gibt es immer noch Skeptiker, die sich fragen, ob ihre persönlichen Daten nicht doch vom Staat abgegriffen werden, wie es beispielsweise in Frankreich der Fall ist. In Frankreich geht man einen ähnlichen Weg mit der Corona-App wie in Deutschland, allerdings hat die französische Regierung von vornherein (anders als die anderen EU-Mitgliedsstaaten) auf eine zentrale Speicherung gesetzt. Dort werden die Daten stündlich auf zentralen Servern gespeichert, was bei manchen in der Bevölkerung zu Unmut führt.

In welchem Fall wird man eigentlich von der App darüber informiert, dass man Kontakt zu einem Infizierten hatte? Geschieht das bereits nach einem kurzen Vorbeigehen an einem Betroffenen? Wichtig sind hierbei der Zeitraum und der Abstand des Kontaktes: Hält man sich in einem Abstand der kleiner ist als 2 Meter und zusätzlich in einem Zeitraum von mindestens 15 Minuten in der Nähe einer infizierten Person auf, bekommt man eine Mitteilung über die Warn-App. Hinein fließt auch der wichtige Faktor, zu welcher Zeit man dem Covid-19 Erkrankten begegnet ist. So spielt es auch eine große Rolle, ob man mit der betroffenen Person innerhalb der letzten paar Tage vor Ausbruch der Symptome in Kontakt stand (da hierbei die Ansteckungsgefahr sehr hoch ist) oder die Begegnung längere Zeit zurückliegt. Wo genau und unter welchen Gegebenheiten man sich begegnet ist, kann jedoch nicht erfasst werden. Dadurch könnte es auch zu fehlerhaften Meldungen der Warn-App kommen.

Beispiel
Steht jemand für 15 Minuten innerhalb eines Abstandes von unter 2 Metern zu einem Corona-Erkrankten und befindet sich eine Glasscheibe zwischen den beiden Personen, so würde die App trotzdem der betroffenen Person eine Mitteilung schicken – obwohl in solch einem Fall durch die Glasscheibe keinerlei Infektionsrisiko bestünde. Ob es sich dabei nun um eine Glasscheibe zwischen den Personen handelt oder darum, dass sie sich bspw. in unterschiedlichen Räumen aufgehalten haben. Die räumlichen Gegebenheiten kann die Corona-Warn-App nicht ermitteln.

Da die Abstände anhand der Signalstärke berechnet werden, könnten auch fehlerbehaftete Berechnungen entstehen, was eine weitere Fehlerquelle ausmacht. Aus diesem Grund muss man sich trotzdem vorhalten, dass die Warn-App auch fehlerhafte Informationen ausliefern kann. Man darf trotz der App nicht vergessen, dass es dringend notwendig ist, weiterhin den Abstand zu seinen Mitmenschen zu wahren und für einen besseren Schutz stets eine Mund-Nasen-Maske zu tragen.

Die Corona-Warn-App in Deutschland: Nützliche Informationen rund um die App

Unser Fazit zu der deutschen Corona-Warn-App

Trotz der großen Anzahl bereitgestellter Informationen über die App, bleiben immer noch offene Fragen über. Wie sieht es mit dem Datenschutz aus, kann dieser wirklich durch das dezentrale Speichern auf den eigenen Geräten der Nutzer gewährleistet werden? Die genauen Abstände während des Kontaktes und die räumlichen Gegebenheiten sind ebenfalls von entscheidender Bedeutung. Können diese Faktoren eventuell noch von den Entwicklern verbessert werden?

Hinweis
Laut Spezialisten müsste die Corona-Warn-App von mindestens 60% der Bevölkerung in Deutschland installiert und verwendet werden, damit diese auch Sinn macht und den größten Vorteil mit sich bringt. Die einzige Problematik ist hierbei nur, dass 20% der deutschen Bevölkerung überhaupt kein Smartphone in ihrem Besitz haben und von den Smartphone-Nutzern auch nicht jeder ein kompatibles Gerät hat, auf dem die Warn-App eingesetzt werden kann. Das bedeutet letztendlich, dass fast alle der restlichen Smartphone-Nutzer, die Corona-Warn-App verwenden müssten. Doch ob dies auch wirklich eintreten wird, bleibt abzuwarten.

Im Großen und Ganzen ist die Corona-Warn-App ein sehr nützliches Hilfsmittel, um der Infektion mit dem Virus ein Stück weit entgegen zu wirken. Wir alle können dabei mithelfen die Kurve der Neuinfektionen flach zu halten und eine neue Corona-Welle erst gar nicht auf uns zukommen zu lassen. Auf welche Weise wir unser Bestes tun und ob wir dazu die eigens vom Bund erstellte Corona-Warn-App auf unseren Handys installieren, entscheidet letzten Endes jeder Einzelne für sich. In diesem Sinne können wir Ihnen nur das beste Wünschen und Ihnen sagen “bleiben Sie gesund und kommen Sie gut durch diese Zeit”.